Die Herrschaft der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) war in der Verfassung der DDR festgeschrieben. Der Protest gegen diese Diktatur wurde 1989 immer lauter. Vor allem die Kommunalwahlen im Mai verstärkten den Unmut: Oppositionelle Gruppen konnten erstmals Wahlfälschung nachweisen – bei unfreien Wahlen, die die Macht der SED legitimieren sollten.
Im Sommer und Herbst 1989 forderten immer mehr DDR-Bürger*innen demokratische Reformen und Grundrechte wie Reise-, Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit. Ausgehend von den Montagsdemonstrationen in Leipzig versammelten sich bald Hunderttausende im ganzen Land. Gleichzeit stieg die Zahl der Fluchten und Ausreisen in den Westen stark an. Das SED-Regime geriet erkennbar unter Druck. Weder die gewaltsamen Repressionen der Staatssicherheit (Stasi) noch die Ablösung des langjährigen Parteichefs Erich Honecker konnten den Machtzerfall aufhalten.
Als am 9. November 1989 die Berliner Mauer fiel, verlor das SED-Regime auch seinen letzten Rückhalt. Die DDR-Führung musste demokratischen Reformen und der Auflösung der Stasi zustimmen. Als diese nicht wie versprochen voranging, besetzten Bürger*innen überall im Land die Stasi-Zentralen. Die Diktatur war zu Fall gebracht. Die Friedliche Revolution endete mit den ersten und einzigen freien Wahlen der DDR-Geschichte am 18. März 1990.
Mauerfall
Die Berliner Mauer wurde 1961 errichtet und über 28 Jahre lang zur unüberwindbaren Grenzanlage ausgebaut. Sie war das eindrücklichste Symbol der Teilung Berlins, Deutschlands und Europas und eines der wichtigsten Mittel für den Machterhalt der diktatorisch herrschenden Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Auf den Druck demonstrierender Massen und immer mehr Flüchtender in den Westen reagierte die SED im Herbst 1989 mit einem vermeintlichen Entgegenkommen: Die geforderte Reisefreiheit sollte in einer neuen Reiseregelung verkündet werden, um die Massen zu Gunsten des Regimes zu beschwichtigen.
Die Pressekonferenz hierzu am 9. November war allerdings hastig improvisiert. Der SED-Pressesprecher Günter Schabowski antwortete auf die Nachfrage, wann denn diese Reglung in Kraft träte: „Sofort, unverzüglich“. Die Worte machten Geschichte, als das westdeutsche Fernsehen abends verkündete: „DDR öffnet Grenze“. Spontan versammelten sich Zehntausende an den Berliner Grenzübergängen. Als die DDR-Grenzbeamten vor Ort nicht mehr wussten, wie sie mit den Menschenmassen umgehen sollten und auch von der SED-Spitze jede Anweisung ausblieb, wurden die Schranken geöffnet. Die Mauer war „gefallen“.
Weitere Infos
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