8.–9. November

Kommt auf die Straße!

Fest fuer Freiheit (c) Tom Stoddart-Getty Images

Installation

Tausende Stimmen für Freiheit und Demokratie

Auf bemalten Schildern und Laken forderten die Menschen in der DDR 1989/90 demokratische Reformen. Heute, 35 Jahre danach, kommen Tausende zusammen, um über ihre Vorstellungen von Freiheit und Demokratie zu reden. Was ihnen wichtig ist, haben sie mit Pinsel, Edding und Spraydose auf Karton gebannt.

Am 8. und 9. November werden ihre Schilder ergänzt von Nachbildungen historischer Transparente in einer kilometerlangen Open-Air-Installation präsentiert. Wo früher die Mauer die Stadt teilte, stehen diese Stimmen heute für das, was uns verbindet: der Glaube an Freiheit und Demokratie.

Checkpoint Charlie bei Dämmerung, bunte Schilderstrecke auf Straße, dahinter großes Portrait von einem US-Soldaten
Visualisieriung der Plakat-Installation – Checkpoint Charlie © Kulturprojekte Berlin | Harf Zimmermann
Visualisierung der Plakat-Installation – Kapelle-Ufer bei Nacht © Kulturprojekte Berlin | Harf Zimmermann 
Visualisierung der Plakat-Installation – Niederkirchner Straße © Kulturprojekte Berlin | Harf Zimmermann 
Visualisierung der Plakat-Installation – Kapelle-Ufer © Kulturprojekte Berlin | Harf Zimmermann 
Zimmerstraße mit bunter Schilderstrecke auf der Straße, dahinter parkende Autos
Visualisieriung der Plakat-Installation – Zimmerstraße © Kulturprojekte Berlin | Harf Zimmermann

Ausstellung

Der Weg zur Freiheit

An sieben Stationen entlang der Strecke zeichnet eine Ausstellung den Weg zur Freiheit nach. Wer waren die Akteur*innen? Welche Rolle spielte die osteuropäische Demokratiebewegung? Welche Bedeutung hatten Flucht und Ausreise? Wie entwickelte sich der friedliche Protest? Was geschah am 9. November und wie kam es zur deutschen Einheit?

Opposition & Protest

Wie waren die Bedingungen für die Menschen in der DDR und wie konnten sie ihrem Unmut Ausdruck verleihen? In diesem Ausstellungskapitel werden die Möglichkeiten, Formen und Räume von Opposition und Protest in der DDR gezeigt.

Revolutionen in Osteuropa

Die Demokratisierungsbewegungen in Polen und Ungarn zählen zu den Wegbereitern für das Revolutionsgeschehen in der DDR. Die Ausstellung zeigt, warum die dortigen Entwicklungen eine Katalysatorfunktion für die Friedliche Revolution hatte und beleuchtet außerdem die weiteren Umstürze kommunistischer Diktaturen in Ost- und Ostmitteleuropa.

Flucht & Ausreise

Diese Themeninsel beleuchtet die Gründe für Flucht und Ausreise aus der DDR sowie die im Zuge der revolutionären Umbrüche einsetzende Massenflucht. Darüber hinaus wird der Umgang mit Systemkritiker*innen thematisiert.

Mauerfall

Diese Themeninsel fokussiert sich auf den 9. November 1989 – den Tag des Mauerfalls. Hier wird insbesondere auf die Bedeutung dieses Tages als auch auf dessen Rezeption weltweit und in der Gedenkkultur eingegangen.

Demokratie & Einheit

Die Freiheit kam vor der Einheit. Dieses Ausstellungskapitel verdeutlicht den Prozess von den ersten und einzigen freien Wahlen in der DDR hin zu der Herstellung der Deutschen Einheit. Ebenso wird der Prozess der jahrelangen Stasi-Aufarbeitung thematisiert.

Öffentlichkeit & Medien

Die Medien in der DDR waren von der Regierung gelenkt, unabhängige Meinungsäußerung war nicht möglich. In diesem Kapitel wird unter anderem gezeigt, wie sich die DDR-Opposition austauschen und ein Netzwerk im Untergrund aufbauen konnte.

Demonstrationen & Mitbestimmung

In diesem Kapitel werden die Anfänge der Montagsdemonstrationen bis zur Entwicklung des Massenprotestes beleuchtet. Ein weiterer Hauptaspekt sind die Forderungen und Ansätze der DDR-Bevölkerung.

historisches Foto einer Demonstration in Leipzig, viele junge Menschen tragen mit erhobenen Armen Bänder, die sie zusammenhalten und Protestbanner mit Schlagwort Demokraite und christlichen Kreuzen
© picture-alliance / epd / Martin Jehnichen
historisches Foto zeigt Menschenmasse demonstrierend mit vielen tschechischen Flaggen
© picture-alliance / dpa / Lehtikuva Oy
Familien mit Kindern laufen schnell aus dem Bild. Sie schauen fröhlich und aufgeregt.
© ullstein bild – AP
Feiernde junge Menschen auf der mit Grafittis besprühten Berliner Mauer. Jubelnd heben einige ihre Arme in die Höhe.
© ullstein bild / Roehrbein
Vorplatz vor dem Bundestag bei Nacht mit Menschenmassen, die Deutschland- und EU-Fahnen schwenken
© picture-alliance / ZB / Jens Büttner
Mann spricht auf improvisierter Bühne, etwa zwanzig andere sitzen auf dem Boden und schauen auf ihn, im Hintergrund Plakate auf einer Wäscheleine, Aufnahme in schwarz-weiß
© picture-alliance / dpa / DB
schwarz-weiße Aufnahme von Köpfen einer Menschenmasse, ein Protestschild mit der Aufschrift "Gerechtigkeit ist das Brot des Volkes" ragt heraus
© picture alliance / SZ Photo / Andreas Schoelzel
Fröhlich draußen feiernde Menschen, im Vordergrund lachende Frau mit orangeem Schal und älterer Mann macht Fotos auf dem Handy

Programm

Entlang der gesamten Strecke findet am 9. November ein umfangreiches Begleitprogramm statt: Talks, Konzerte, Performances, Lesungen oder Mitmach-Angebote laden die Besucher*innen ein, sich mit dem Mauerfall und heutigen Freiheitsdiskursen zu beschäftigen. Video-Cubes, Screenings und Projektionen mit teils historischem Bildmaterial lassen die Erinnerungen an den 9. November und den Freudentaumel in dieser Nacht aufleben. So wird der Spaziergang entlang der Open-Air-Installation zu einem unvergesslichen Erlebnis.


Fest für Freiheit am Abend des 9. November

Tränen der Freude und Erleichterung prägten den Ausdruck vieler Gesichter am Abend des 9. November 1989. Wohl kein anderes Ereignis der jüngeren Stadtgeschichte hat die Berliner*innen mehr bewegt als der Fall der Mauer. Das 35. Jubiläum des Mauerfalls feiert Berlin mit einem rauschenden Fest.

Sänger*innen und Musiker*innen waren aufgerufen, die Band für Freiheit zu gründen. Am Abend des 9. Novembers wird die Stadt zu ihrer Bühne! Mit hunderten Gitarren, Schlagzeugen und Bässen kommen die Bandmitglieder an der Strecke zusammen und spielen synchron den Soundtrack der Freiheit. Das Publikum ist eingeladen, mit einzustimmen. Singend und klangvoll überwindet die Band für Freiheit noch einmal die Mauer, die damals die Stadt teilte, und lässt die Freiheit hochleben.


Bücher stehen mit Rücken zusammen, von oben fotografiert

Das Buch zur Freiheit

Zum Mauerfall-Jubiläum erscheint ein einzigartiges Buch: Es präsentiert die tausenden Plakate aus der Open-Air-Installation und vereint vielfältige Stimmen aus Politik, Kultur und Gesellschaft. Gemeinsam mit Zeitzeug*innen reflektieren sie die Geschichte von damals aus dem Heute, teilen Erinnerungen, streiten leidenschaftlich und machen fassbar, was ihnen Freiheit bedeutet. Ein einmaliges Buch, unterhaltsam und informativ, das Lust macht, sich den historischen Ereignissen immer wieder neu zu nähern ─ nur erhältlich am 8. und 9. November entlang der Strecke.